Einbruchschutzklassen – Wie erhöht man die Einbruchhemmung von Fenstern?
Einbruchschutzklassen – Wie erhöht man die Einbruchhemmung von Fenstern?
Zuhause ist ein Ort, an dem wir uns sicher fühlen wollen und sollen. Je mehr unterschiedliche Strategien und Sicherheitselemente wir einsetzen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen Dieb effektiv zu stoppen oder abzuschrecken. Das Schließen aller Fenster und Türen bei jedem Verlassen und die Zusammenarbeit der Nachbarn bei der Bewachung von Häusern bei längerer Abwesenheit – das sind zwar wichtige, aber unzureichende Möglichkeiten zum Schutz vor Einbrüchen. Wenn wir mehr Sicherheit wollen, sollten wir unser Zuhause mit richtig ausgewählten und konfigurierten sogenannten ausgestattet haben Passive Sicherheitshindernisse (z. B. Fenster, Türen und Rollläden) erkennen und bei Bedarf in die Alarmanlage integrieren (z. B. durch Reed-Schalter, also spezielle Fensteröffnungssensoren).
Die Einbruchhemmung des Fensters wird durch folgende Elemente seiner Konstruktion bestimmt: Beschläge, Glas, Profil und Griff. Auch die korrekte Installation ist sehr wichtig.
Im weiteren Verlauf des Artikels stellen wir Ihnen die Sicherheitsarten moderner PVC-, Holz- oder Aluminiumfenster vor und zeigen Ihnen, dass es möglich ist, die Einbruchhemmung selbst zu erhöhen. Außerdem kostet es kein Vermögen. Wir laden Sie zum Lesen ein!
Widerstandsklassifizierung von Fenstern und Türen (RC und WK)
Überlegungen zum sog Einbruchschutzkurse sollten mit der Spezifizierung und Erläuterung des Konzepts „Einbruchschutz“ beginnen. Dies ist ein umgangssprachlicher Begriff, der, wenn man ihn wörtlich liest, darauf hindeuten könnte, dass ein bestimmtes Fenster oder eine bestimmte Tür jedem Versuch, es zu öffnen, völlig resistent ist. Die Wahrheit ist, dass selbst gepanzerte Türen eingerissen werden können, dafür sind lediglich die richtigen Werkzeuge, Fähigkeiten und die richtige Zeit erforderlich.
In diesem Zusammenhang wird das sogenannte Einbruchhemmende Fenster, also solche, die über entsprechende Sicherheitsmaßnahmen verfügen, die den Einbruch erschweren und die Einbruchzeit verlängern, werden eher als „einbruchhemmend“ oder „mit erhöhter Einbruchhemmung“ bezeichnet.
Einbruchhemmungsklassen geben Aufschluss darüber, wie lange und mit welchen Werkzeugen ein bestimmtes Fenster oder eine Tür einem Einbruchsversuch wirksam standhält. Die folgende Tabelle zeigt die Eigenschaften der einzelnen Widerstandsklassen RC (Abkürzung für Resistance Class) gemäß der aktuell geltenden Norm PN-EN 1627:2012. Der Einfachheit halber haben wir auch die WK-Klassifizierung (eine Abkürzung für die deutsche Widerstandsklasse) hinzugefügt, die auf dem polnischen Markt seit vielen Jahren verwendet wird.
Widerstandsklasse von Fenstern und Türen PN-EN 1627:2012 |
Widerstandsklasse gemäß Klassifizierung WK PN-ENV 1627:1999 |
Glaswiderstandsklasse | Zeit des Widerstands | Benutztes Werkzeug |
RC1 N | WK1 | Keine Anforderungen | – | Widerstand gegen Aggression ohne Hilfsmittel (Treten, Schlagen etc.) |
RC2 N | – | Keine Anforderungen | 3 Minuten | Einbruch mit einfachen Werkzeugen (z. B. Schraubendreher, Keil, Zange) |
RC2 | WK2 | 4 (P4A) | 3 Minuten | Einbruch mit einfachen Werkzeugen (z. B. Schraubendreher, Keil, Zange) |
RC3 | WK3 | 5 (P5A) | 5 Minuten | Einbruch mit einfachen Werkzeugen (Schraubendreher, Brecheisen) |
RC4 | WK4 | 6 (P6A) | 10 Minuten | Einbruch durch einen erfahrenen Einbrecher mit Sägen, Hämmern, Meißeln und Akku-Bohrschraubern |
RC5 | WK5 | 7 (P7A) | 15 Minuten | Einbruch durch einen erfahrenen Einbrecher unter Verwendung der oben genannten Werkzeuge und Elektrowerkzeuge |
RC6 | WK6 | 8 (P8B) | 20 Minuten | Einbruch durch einen erfahrenen Einbrecher mit leistungsstarken Elektrowerkzeugen |
Zur Sicherung von Wohngebäuden werden am häufigsten Türen und Fenster der Klassen RC1 bis RC3 eingesetzt. Trennwände mit höheren Einbruchwiderstandsklassen (RC4 bis RC6) werden in Einrichtungen mit hohem Einbruchrisiko, wie beispielsweise Banken oder Gefängnissen, eingesetzt.
Fenster und Balkontüren mit erhöhter Einbruchhemmung in Ihrem Zuhause
Aus praktischer Sicht bedeuten die Anforderungen der Norm PN-EN 1627:2012, dass Fenster mit erhöhter Einbruchhemmung Folgendes aufweisen müssen:
- Beschläge mit entsprechender Anzahl einbruchhemmender Haken. Dabei handelt es sich um am Fensterrahmen montierte Elemente, die mit dem Schließbolzen der Beschläge zusammenwirken. Bei den activPilot-Fensterbeschlägen von Winkhaus haben die Schließbolzen die Form eines achteckigen Pilzes, der in Kombination mit einer Einbruchsicherung aus Stahl für eine stabile Verbindung des Flügels mit dem Rahmen und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Aufbruchversuche sorgt das Fenster geöffnet (dies ist der sogenannte sichere Punkt). Die Fensterbeschläge der Klasse RC2 (ehemals WK2) müssen mindestens 7 Sicherungspunkte in einem Flügel haben. Die Anzahl solcher Punkte hängt unter anderem von der Größe der Tischlerei ab, aber im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass die Einbruchhemmung umso größer ist, je sicherer die Punkte (mit Stahlschnäppern) sind. Daher werden sie bei einbruchhemmenden Fenstern praktisch um den gesamten Beschlagumfang herum angebracht.
Foto: Achteckiger Pilzkopf und Diebstahlsicherung aus Stahl. - Ein zugelassener Griff mit Schlüssel, der vor unbefugten Versuchen schützt, den Griff in die Position „offenes Fenster“ zu bringen (z. B. durch ein in das Glas geschnittenes Loch). Griffe dieser Klasse sind zudem verdreh- und bruchsicher (Griffe mit der Secu100-Technik halten beispielsweise einer Kraft von bis zu 100 Nm stand). Mehr über Türgriffe mit Schlüssel erfahren Sie im Artikel Türgriff mit Schlüssel – Funktionsweise und Montage.
- Eine Platte, die das Getriebegehäuse vor Bohren schützt.
- Einbruchhemmendes Glas mit einer bestimmten Widerstandsklasse (gilt für Fenster der Klasse RC2 und höher). Glas, umgangssprachlich auch Einbruchschutzglas genannt, soll einen vorübergehenden Einbruchschutz bieten und den Zutritt in den Raum verzögern und erschweren. Die Norm PN-EN 356:2000 legt die Klassifizierung der Glasbeständigkeit gegen manuelle Angriffe fest. In Wohngebäuden wird am häufigsten Glas der Klassen P1A – P4A verwendet. Neben einer erhöhten Einbruchhemmung schützen sie auch vor Verletzungen bei Glasbruch. Abhängig von der Art des Glases zerbricht es beim Zerbrechen nicht in kleine Stücke mit scharfen Kanten, sondern bleibt an Ort und Stelle (Verbund- und Drahtglas) oder zerfällt, aber die Stücke haben abgerundete Kanten (gehärtetes Glas).
Denken Sie daran, Fenster und Türen richtig einzubauen
Neben einbruchhemmenden Beschlägen, Sicherheitsglas und zertifizierten Griffen müssen Fenster mit erhöhter Einbruchhemmung aus einem mit einem Stahlprofil verstärkten Profil hergestellt und gemäß den Richtlinien des Herstellers eingebaut werden. Jedes Element trägt zum Endeffekt und zur Sicherheitsklasse bei, die ein bestimmtes Fenster garantiert. Stellen wir uns ein solides Fenster mit hoher Einbruchschutzklasse vor, das ausschließlich mit Montageschaum eingebaut wurde. Selbst die stabilsten Fensterverschlüsse können einen Einbruch nicht verhindern, wenn der Dieb den Schaumstoff aufschneiden und das gesamte Fenster von der Wand lösen kann. Denken wir deshalb an die richtige Konstruktion von Fenstern und deren korrekten Einbau. Wenn Sie neue Fenster bestellen möchten, wenden Sie sich an einen renommierten Tischlerhersteller. Auf unserer Website veröffentlichen wir eine Liste von Betrieben, die vom ift Rosenheim eine Lizenz zur Herstellung von Fenstern mit erhöhter Einbruchhemmung besitzen:
Wo ist Einbruchschutz am nötigsten?
Nicht jedes Fenster in Ihrem Zuhause muss RC3-beständig sein. Wir empfehlen Ihnen, die Art der Sicherung an die Einbruchsgefahr einer bestimmten Trennwand anzupassen.
Statistisch gesehen finden die meisten Einbrüche durch Terrassentüren (Balkontüren) und tief liegende Fenster statt, die von der Straße aus nicht sichtbar sind. Das bedeutet, dass wir diesen Orten bei der Planung der Sicherheit unseres Zuhauses besondere Aufmerksamkeit schenken sollten. Für Fenster, die von außen am besten zugänglich sind, empfehlen wir die Verwendung eines Schutzes der Klasse RC2 oder RC3. Bei Dachfenstern und schwer zugänglichen Fenstern genügen in der Regel Standardbeschläge oder Beschläge mit Grundsicherung (1 Sicherheitspunkt). Für Fenster im 1. OG empfehlen wir die Schutzklasse RC1.
Wie kann man die Einbruchhemmung von Fenstern selbst erhöhen?
Für diejenigen unter Ihnen, die bereits PVC-Fenster mit Winkhaus-Beschlägen eingebaut haben und deren Einbruchhemmung erhöhen möchten, haben wir eine sehr gute Nachricht – dazu sind lediglich ein paar einfache Modifikationen an den Beschlägen erforderlich:
- Standardhaken durch Stahlhaken ersetzen. Je nachdem, wie viel Einbruchschutz wir erreichen wollen, können ein, vier oder alle Schnäpper der Beschläge ausgetauscht werden. SBS-Einbruchsverschlüsse sollten entsprechend dem Fensterprofil ausgewählt werden.
- Ersetzen eines normalen Türgriffs durch einen zugelassenen Türgriff mit Schlüssel.
- Installieren einer Anti-Bohrplatte.